Interview mit Ilona Weihermann
Die gute Seele unserer Schrothstube
Seit wann arbeitest Du schon in der Allgäu Sonne und wie lange in der Schrothstube?
In der Allgäu Sonne bin ich seit 11 Jahren. Erst war ich immer mal wieder zur Aushilfe in der Schrothstube, dann Vertretung und seit 2016 bin ich zuständig für die Schrothstube.
Was gefällt Dir daran besonders gut?
Die Gäste sind lustiger, besser drauf und man hat auch mehr Kontakt. Obwohl sie weniger essen, sind sie lustiger. Gute Mischung an Stammgästen und neuen Gästen. Es ist so schön, dass die dann auch immer schnell integriert werden. Hier hat man mehr Kontakt mit den Gästen, kannst mehr schwätzen da nur 1-2 Gänge.
Hast Du eine besondere Ausbildung für die Schrothkur gemacht?
Da ich ja Schroth vorher nicht kannte, wurde ich von meinen Vorgängern eingelernt. Eine große Hilfe war Lore Perschl, die mir viel beigebracht hat. Dazu habe ich Bücher gelesen und im Internet nachgeschaut.
Wie viel Personen passen in die Schrothstube?
Je nach Aufteilung so gute 40 Personen.
Gab es besonders lustige Gegebenheiten?
Die Schrothler meinen, sie könnten einen auf den Arm nehmen und ich würde es nicht merken. Da werden Gewürze hinter dem Vorhang oder den Kissen versteckt, Maggiflaschen in der Handtasche transportiert oder in der Dose von den "Magnesiumtabletten" ist Salz. Mittlerweile wird das aber immer weniger, da das Essen so toll geworden ist.
Lustig ist es wenn man im Ort spazieren geht und dann die Schrothgäste bei Kaffee und Kuchen trifft. Ich grüß dann immer ganz freundlich.
Was glaubst Du warum die Gäste immer wieder in die Allgäu Sonne kommen?
Es ist ganz sicher die Atmosphäre in der Schrothstube, das man "unter sich" ist. Es werden Freundschaften geknüpft und viele treffen sich jedes Jahr zur gleichen Zeit. So eine Art Jour fixe. Dazu kommt bestimmt auch noch das tolle Sportangebot. Das höre ich immer wieder.
Wie oft hast Du selber schon die Schrothkur gemacht und wie lange?
Leider erst 1x für eine Woche. Ich würde es sehr gerne für 2 Wochen ausprobieren.
Welche Fragen stellen Schrothler besonders häufig?
Sie fragen nach der Bedeutung der Trink- und Trockentage, wie sich das verhält, ob sie Kaffee trinken dürfen (nein) und ob sie nachwürzen dürfen (erlaubt sind Knoblauch, Kümmel und Meerrettich).
Welche Fehler machen Schrothler besonders häufig?
Dass sie zu wenig trinken, in die Sauna gehen oder zu viel Sport machen. Gleich die ersten paar Tag zuviel machen.
Wie kannst Du unsere Gäste beim Durchhalten unterstützen?
Wenn es einen Durchhänger gibt, frage ich die Gäste, woran es liegt und versuche sie zu motivieren. Wenn der Gast mal ganz unglücklich mit der Essensauswahl ist, biete ich ihm eine Alternative an, wie zum Beispiel einen Gemüseteller oder eine Ofenkartoffel mit Spinat. Dann sind viele schon ganz glücklich. Ich vermerke mir auf den Karteikarten, wenn einer etwas gar nicht mag, wie zum Beispiel Zucchini, dann sorge ich für Ersatz. Auch dürfen unsere Gäste immer einen Nachschlag bekommen. Denn lieber ein bisschen zu viel von dem Schrothessen, als ein Stück Sahnetorte im Café.